Es gibt mehrere Gründe, warum beim Alkohol im Zusammenhang mit Arzneimitteln Vorsicht geboten ist. Manche Medikamente werden wie der Alkohol über das gleiche Entsorgungssystem der Leber abgebaut.
Dieses System ist aber mit dem Abbau des Alkohols schon so stark beschäftigt, dass der Arzneistoff weiter im Körper kreist und nicht ausgeschieden wird. Dadurch verstärken und verlängern sich sowohl die Wirkungen, als auch die Nebenwirkungen des Arzneimittels. Andere Arzneistoffe sind dadurch gekennzeichnet, dass sie an denselben Angriffspunkten im Körper wirken wie der Alkohol. Dadurch erhöhen sie gegenseitig ihre Wirkungen und Nebenwirkungen.
Zu dieser Gruppe zählen vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva und andere Psychopharmaka. Alkohol erweitert außerdem die Blutgefäße und senkt dadurch den Blutdruck. In Kombination mit Medikamenten gegen Bluthochdruck kann die starke Blutdrucksenkung unter Umständen auch zum Kollaps führen. Zudem gibt es Medikamente, die in Verbindung mit Alkohol den Magen-Darm-Trakt verstärkt reizen können. Dazu gehören zum Beispiel Schmerzmittel, Kaliumsalze und Eisenpräparate.
Es gibt zwar auch Arzneimittel, deren Wirkung durch Alkohol weder verstärkt noch reduziert wird. Dennoch sollten Patienten in der Apotheke gezielt nachfragen, wie das von ihnen eingenommene Arzneimittel auf Alkohol wirkt. Auch auf dem Beipackzettel muss erwähnt werden, wenn sich ein Medikament nicht mit Alkohol verträgt. Wer Medikamente einnimmt sollte besser ganz auf Alkohol verzichten.