Der/die Quartalstrinker/in ist ein Ausnahmephänomen. Unter Quartalsaufen versteht man das phasenweise exzessive Alkoholtrinken. Fachleute sprechen von Epsilon-Alkholismus.
Ein/e typische/r Quartalsäufer/in lebt ohne Schwierigkeiten über einen längeren Zeitraum alkoholabstinent. Vielleicht trinkt er/sie sogar geringe Mengen Alkohol, anscheinend ohne schädliche Folgen. Dann verspürt er/sie plötzlich starken "Saufdruck". Wenn er/sie dann zur Flasche greift, erlebt er/sie einen Kontrollverlust und trinkt mehrere Tage durch enorme Mengen Alkohol. Er/sie ist in dieser Phase ständig berauscht. Manche Quartaltrinker/innen verlassen in dieser Zeit ihre gewohnte Umgebung. An einem bestimmten Punkt angelangt, hört diese/r Trinker/in plötzlich mit dem Alkoholtrinken auf, meist ohne dabei Entzugserscheinungen zu haben.
Das Quartalsaufen birgt vor allem die Gefahr in sich, dass nach einiger Zeit die Trockenphasen immer kürzer werden und es letztendlich in ständiges unkontrolliertes Alkoholtrinken mündet. In vielen Fällen liegt nach einer Zeit schwerer chronischer Alkoholismus vor.
Bedingt durch die phasenweise Abstinenz glauben Quartalsäufer/innen häufig nicht, ein Alkoholproblem zu haben. Dies führt dazu, dass nur wenige dieser Trinker/innen eine Beratungsstelle aufsuchen. Auch der/die Quartalsäufer/in ist laut unserer Rechtsprechung alkoholkrank und hat Anspruch auf Behandlung.