In Anlehnung an die vom amerikanischen "Institute of Medicine" entwickelte Begriffsdefinition verstehen wir alle Interventionen, die vor der vollen Manifestation einer Erkrankung einsetzen, als Prävention. Prävention kann demnach in folgende Kategorien weiter unterteilt werden:
Die "universelle" präventive Intervention stellt eine Maßnahme dar, die für alle Personen einer Population wünschenswert ist, z.B. Schulprogramme zur Förderung der Lebenskompetenzen der Schüler, massenmediale Kampagnen, Maßnahmen am Arbeitsplatz.
Eine "selektive" präventive Intervention zielt auf Individuen ab, deren Risiko, Substanzen zu missbrauchen, bzw. abhängig zu werden, über dem Durchschnitt liegt, z.B. Kinder von alkoholkranken Eltern.
Die "indizierte" präventive Intervention (Früherfassung) ist jenen Personen vorbehalten, die bereits ein manifestes Risikoverhalten etabliert haben und somit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung einer Abhängigkeit in der Zukunft ausgesetzt sind, bei denen die diagnostischen Kriterien der Abhängigkeit aber noch nicht gegeben sind, z.B. junge Erwachsenen, die am Wochenende wiederholt exzessiv Alkohol trinken ("binge drinking").